Krezip - Seventeen

Krezip – Die Periode der Melancholie

Seit nunmehr einem Jahr haben die Auswirkungen er Pandemie einen enormen Einfluss auf unser tägliches Leben, da ist es nur verständlich, dass sich dies auch in der Musik niederschlägt. Dabei hat jede Periode ihren eigenen Namen. Dieser, wird für die Zeit zwischen 2020 bis voraussichtlich 2022 wohl als die Periode der Melancholie gelten. In der Musik gab es dabei einen Wandel innerhalb der vergangenen zwölf Monate. Waren es zu Beginn noch die euphorischeren Songs, die zur Aussage hatten, dass uns der Lockdown und die Isolation nichts anhaben kann und uns eher zusammenschweisst, kommt seit ein paar Monaten eine Melancholie und Sehnsucht in den Sounds vor, die sich durch viele Genres zieht. Ob Elektro, Pop, Indie oder Folk – überall nehmen die Songtexte immer größeren Bezug auf eine Zeit, in der wir uns normal bewegen konnten und frei von Beschränkungen waren. Ob bei Medea (We’ve Lost Dancing) von Fred Again.. zusammen mit The Blessed Madonna, Tocotronics Hoffnung, OK KIDs Frühling Winter, Arlo Parks Hope oder Gotta Get Through Til Monday von Cassia – geprägt von den Eindrücken, Erfahrungen und Blickwinkeln wird diese Periode lange nachhallen. Nun haben die Niederländer von Krezip einen neue Single veröffentlicht, die sich genau mit diesem Gefühl der Sehnsucht nach Normalität auseinandersetzt.

Krezip Pic: Paul Bellaart
Krezip Pic: Paul Bellaart

Dabei gehen sie mit Seventeen recht weit zurück und arbeiten mit dem Gefühl, bevor der erste Job angenommen wurde und man noch mit Jugendlicher Leichtigkeit in den Tag hineinleben konnte. So sagt die Band zur Veröffentlichung des Songs; während des Schreibprozesses zu Seventeen, hatten wir das Gefühl, dass wir der Realität für eine Weile entkommen könnten. Einen Moment weg von der Welt, die jetzt so auf den Kopf steht, um nur darüber nachzudenken, wie natürlich alles vorher war und für wie selbstverständlich wir alles hielten. Musikalisch hört man dem Song dieses Gefühl so stark an, dass einem selbst Bilder aus der Jugend in den Kopf schießen. Mit treibenden Gitarren und einem entspannt, folkigen Sound lassen uns Krezip damit einen Moment lang entfliehen. Seventeen ist nach You Are Not Alone bereits die zweite Singleauskopplung, die in Richtung eines neuen Albums gehen. Nachdem sie erst im Herbst 2019 mit Sweet High ihr sechstes Studioalbum, nach einer zwölfjährigen Bandpause, veröffentlichten, wurde 2020 – das Jahr, welches sie auf die großen Festival- und Konzertbühnen zurückbringen sollte – zur Ernüchterung. Mit Seventeen geben sie uns aber das Gefühl, immer bei uns zu sein und halten den Kontakt zu den Fans durch rege Interaktionen auf ihren sozialen Kanälen. Seventeen ist damit eine starke, neue Veröffentlichung der Band, die uns für ein paar Minuten mit auf eine Reise in unsere Jugend nimmt.

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