Mit 21 Jahren auf der Liste der BBC Music’s Sound of 2018 zu landen ist keine Selbstverständlichkeit. Doch bei dem Briten Lewis Capaldi völlig zu Recht gewählt. Mit seiner rauen Stimme gelingt es Capaldi nämlich gerade, mit seinem Song Bruises das ganz große Emotionsfeuerwerk zu zünden. Von einem Klavier begleitend, singt Capaldi so wehleidig und intensiv und bleibt dabei gefühlvoll und authentisch. Bruises wurde bereits Mitte des Jahres veröffentlicht und übernahm mit über 28 Millionen Plays in kürzester Zeit den Thron als meistgestreamter Song eines nicht-unter Vertrag-stehenden Künstlers auf Spotify. So verwunderte es nicht, dass sich kurze Zeit später alle Plattenfirmen um ihn rissen und er schließlich auswählen konnte und zu Capitol Records ging. Dass ein Künstler in der Lage ist, sich zwischen verschiedenen Angeboten der Plattenfirmen entscheiden zu können, ist ein mehr als komfortabler Moment und untermauert Capaldis Talent nur noch mehr. Am 20. Oktober erschien schließlich seine erste EP Bloom, die neben Bruises noch drei weitere Songs enthält. Erstaunliche Übereinstimmungen in der Klangfarbe der Stimme kann hier zum, ebenfalls aus Großbritannien kommenden, Sänger Tom Grennan gezogen werden. Dieser war bereits ein Jahr zuvor auf der BBC Music’s Sound of 2017 gelistet. Mit Bruises springt Capaldi in eine Lücke, die aktuell von nicht all zu vielen Künstlern bedient wird und passt perfekt zur dunklen Jahreszeit.