Es ist, als würde man einer verlassenen Seele zuhören, wie sie davon singt, dass um sie herum alles verlorengegangen ist. Wie eine Art Federbett schmiegt sich der Song Swimming der Australischen Musikerin Maple Glider um uns und lässt so viele Bilder in unserem Kopf entstehen, dass wir sie kaum sortieren können. Mal ist es der feengleiche Gesang, der sich wie Nebelschwaden im feuchten Wald um die Baumstämme zu legen scheint. Wiederum ein anderes Mal hören wir so klar die weichen und verletzten Gefühle der Sängerin, die vielleicht gar nicht so wahrgenommen werden möchte, wie sie zu singen scheint. Denn mit ihrer neuen Single ging sie, wie mit einer Beziehung um. Zu erst kam das Kennenlernen. Es war aufregend, neu und bot viel Potentiall, selbst zu wachsen. Dann folgte ein intensiver Austausch und ein daran arbeiten, ehe es zum Schluss des Produktionsprozesses zu einer Trennung kam, die Glider mit den Worten Swimming sollte ein Liebeslied werden, doch um so näher ich dem Ende kam, um so mehr wurde mir klar, dass es eine Art vorsätzliche Trennung war.

Ich hatte einige der schönsten Orte erlebt, an denen ich je gewesen war, und das Verliebt sein war sehr verwirrend. Doch versuchte ich mich auch zu zwingen, glücklich und verliebt zu sein und war dennoch so weit weg von meinem inneren zu Hause und fühlte mich wirklich einsam. Es war das einzig sinnvolle, dieses Lied nach einer Trennung aufzunehmen. Ich hatte das Gefühl, dass ich nun in der Lage war, mit der Aufrichtigkeit umzugehen. Für Glider, die bürgerlich Tori Zietsch heißt, ist es die dritte Songauskopplung, aus ihrem kommenden Debütalbum To Enjoy is the Only Thing das am 25. Juni erscheinen wird. Musikalisch pendelt Glider zwischen Folk, Alternative und Barock Pop, der eben auch sehr starke Parallelen zu Lana Del Rey aufweist. Verträumt, treibend und immer äußerst melancholisch präsentiert uns Maple Glider Musik zum Mitfühlen und schafft es mit Swimming spielend, uns in ihre Gefühlswelt zu nehmen.