Die Franzosen von M83 haben als Band schon eine bewegte Geschichte hinter sich. Als Synthieband und unterm Radar laufend haben Nicolas Fromageau und Anthony Gonzalez 2001 mit M83 ihr Debütalbum veröffentlicht. Zwei Jahre später folgte mit Dead Cities, Red Seas & Lost Ghosts und zweites Album und ihre erste Chartplatzierung in den französischen Albumcharts. Doch mit diesem Erfolg kam auch die Spaltung – denn nach dem Ende der Tour zum zweiten Album stieg Fromageau aus der Band aus und lies M83 zum Soloprojekt werden. Es folgten zwei weitere Alben, ehe Gonzalez mit dem fünften Album Saturdays = Youth die breitere Masse erreichen konnte. Hier waren es vor allem die Songs Graveyard Girl und Kim & Jessie, die sich in den Monaten und Jahren nach der Veröffentlichung des Albums zu großen Indietracks entwickelten. Schließlich folgte mit Hurry up, We’re Dreaming 2001 der ganz große Wurf. Nicht zuletzt durch den Song Midnight City, der zu einem der bedeutendsten Songs der 2010er werden sollte. Die Verbindung aus starkem Synthiepop, waberndem Dreampop und einem Indie-nahe-kommenden-Rhythmus‘ ließen Midnight City zum absoluten Übersong M83s werden.

Auch heute noch ist Midnight City auf allen namhaften Zusammenstellungen der besten Songs der 2010er Jahre oder den Clubplaylisten zu finden. Mit Junk und DSVII folgten noch zwei weitere Alben, die den Erfolg des sechsten Albums allerdings nicht wiederholen konnten. Wenn auch die Musik nicht schlechter wurde, änderte sich die Ausrichtung des Sounds von M83. Nun hat Anthony Gonzalez mit Oceans Niagara einen ersten Vorgeschmack auf das neunte Studioalbum Fantasy veröffentlicht und zeigt M83 in altbewährter Form. So arbeitet Gonzalez einmal mehr mit Justin Meldal-Johnsen zusammen, der sich für die Produktion der vergangenen vier Album verantwortlich zeichnet. Hier legen sich ausufernde Sounds aus Gitarren-Riffs, opulentem Schlagzeug, massiven Synthies und einem zarten Gesang übereinander und lassen den typischen M83-Klang aufleben. Es sieht so aus, als würde M83 mit Fantasy ein paar Jahre zurückdrehen und genau dort ansetzen, wo Hurry Up, We’re Dreaming einst aufhörte. Wir dürfen also gespannt sein, wie sich das neue Album in voller Länge anhören wird.