Sie sind eine Band, die auf ihren beiden bisher veröffentlichten Alben Full Circle (2016) und Any Random Kindness (2019) mit ihrem Sound gespielt haben. Die britische Band HÆLOS – die scheinbar durch den Weggang von Arthur Delaney zum Trio geschrumpft ist – zeigte damit, dass sie nicht auf der Stelle treten und sich gerne neuen Einflüssen hingeben möchten. Doch was die Londoner Band nun veröffentlicht hat, ist ein weitaus größerer Schritt, als wir ihn uns je hätten vorstellen können. Denn mit der EP Somnum widmet sich die Band dem Ambient-Sound, der sich mit starken Referenzen an dem Sound von Sigur Rós anlehnt. Unter all ihren YouTube-Videos beschreibt die Band den mutigen Schritt zu dieser Art des musikalischen Ausdrucks dann auch mit den Worten; Als die ganze Welt plötzlich in eine Art Schlaf verfiel und wir uns völlig alleine fühlten, hat es sich wundersam ruhig und schrecklich isoliert zugleich angefühlt. Obwohl wir als Band das letzte Jahr getrennt voneinander an verschiedenen Orten lebten, fanden wir uns oftmals in dem selben einsamen Momenten wieder, die uns nachts nicht schlafen ließen. Lotti befand sich in den ersten Schritten ihrer noch jungen Mutterschaft, Dom musste lernen mit einem Tinnitus zu leben und Daniel arbeite sich durch schlaflose Nächte.

In dieser Phase der musikalischen Dämmerung begannen wir unsere Musik wie auf einem weißen Blatt Papier neu zu erkunden und haben uns gegenseitig Ambientalben zugeschickt, aus denen wir die Basis für den Sound der EP Somnum herausgearbeitet haben.HÆLOS haben mit dieser EP eine so alleinstehende Musik kreiert, die gleichzeitig mit dem Weltschlaftag zusammenfällt. Dabei hören wir auf Somnum erstmals, dass die Band ein fast ausschließlich instrumentales Werk eingespielt hat. Doch auch auf Somnum behält die Band ihren cineastischen Sound bei und nahm dazu improvisierte Töne und Klangfragmente auf. HÆLOS haben mit Somnum und den vier darauf enthaltenen Songs Aurora, Somnum, Luna und Noctis eine Klangwelt erschaffen, die sich losgelöst vom Hier und Jetzt anfühlt und uns in einen Traum versetzt, aus dem wir nur ungern wieder erwachen möchten. Damit zeigen sie große Parallelen zu der isländischen Band Sigur Rós, die ähnliche Soundgerüste, Emotionen und Stimmungen aufbaut und über eine Länge von Radio-untypischen 7 bis 12 Minuten ganze Geschichten zum Ausdruck bringen.