Es gibt Momente im Leben, da weiß man ganz genau, dass man falsch handelt, dass es einem selbst schadet und dennoch macht man diese Dinge. In der Liebe ist dies oftmals so. Eine nicht auf gleichem Gewicht befindliche Liebe ist so ein Moment. Wenn die eine Seite dich nicht so stark liebt, wie du es tust. Du aber immer bereit stehst und Signale sendest, auf diese Person zu warten. Hier spielt Selbstaufgabe eine große Rolle und widerspricht dem Drang nach Geborgenheit und echter Liebe zutiefst. Die norwegische Musikerin Moyka hat darüber einen Song veröffentlicht. [Rear View] war einer der ersten Songs, von denen ich wusste, dass ich ihn auf der Platte haben wollte – weil es ein Knaller ist. Es ist ein Song über diese Art von zerstörerischer Liebe, wenn man jemanden nicht ganz loslassen kann. Du hoffst immer noch, das zurückzubekommen, was ihr hattet, indem du dich darauf reduzierst, nur die Rückansicht des Lebens von jemandem zu sein und dich davon selbst überzeugst: „Oh, es ist in Ordnung. Ich kann von hier aus immer noch die Sterne sehen. Weißt du, ich werde hier sein, wenn du willst.“ Ich wollte dieses vernichtende Gefühl in meiner Musik erforschen, weil ich das vorher noch nie gemacht hatte. Es ist also ziemlich traurig. Aber ich liebe diese Kombination aus traurigen und gemischten Gefühlen und mag das der Song ruft; geh tanzen und schreie es heraus! so die Sängerin.

Moyka veröffentlicht damit die erste Single aus ihrem kommenden, zweiten Studioalbum Movies, Cars and Heartbreak, das noch dieses Jahr veröffentlicht werden soll. Dabei hat Moyka bereits 2019 für ein paar sehr starke Songs gesorgt, die auf ihrer EP Circles enthalten waren und Ihr hier auf SOML entdecken konntet. Hier bestach die Norwegerin mit dunklen, tanzbaren Synthiehymnen, die den typischen Skandinavischen Touch des Ungewöhnlichen besaßen. 2021 folgte mit The Revelations Of Love schließlich ihr Debütalbum, ehe auch bei ihr die Pandemie für eine Zwangspause sorgte. Hier strauchelte die 24-Jährige in eine Depression, aus der sie sich nur sehr langsam wieder raus bewegte. Geholfen hat ihr das Reisen in Städte, wie Kopenhagen und Berlin. Herausgekommen sind starke Songs, die sich von fetten Synthiebeats und ihrem klaren Gesang formten und – wie am Beispiel der nun veröffentlichten Single Rear View – noch stärker zum tanzen einladen, als ihre eh schon recht beatlastigen Songs. Rear View macht Spaß, hört man am Besten ganz laut und tanzt sich in Rage. Moyka hat damit eine große Nummer veröffentlicht, die Lust auf mehr von ihrem neuen Material macht.