Sie waren im vergangenen Jahr eine der Überraschungs-Newcomer – Import Export. Mit ihrem Mix aus melancholischem Gesang, elektronischen Sounds und Breakbeats hatten Josi Miller und Stefan Heinrich – den viele auch vom Duo KLAN kennen könnten – als Import Export mit ihrer Debüt-EP Snacks für viel Aufsehen gesorgt. Darauf enthalten, waren mit Run Run Run, Not My Type oder Bellagio so überraschend vielschichtige, wie abwechslungsreiche Songs. Nun haben Import Export mit Blind einen neuen Track veröffentlicht, der sich ebenfalls nicht um Genregrenzen bemüht. Dieses Mal haben sich Miller und Heinrich für eine sehr melancholische Stimmung entschieden, die von Drum‘n‘Bass an Stärke gewinnt und dadurch noch tragischer wirkt. Miller, die auf Blind gefasst aber emotional angeschlagen singt, lässt die Lyrics des Songs dadurch sanft, pur und für jede Emotion offen, wirken – If the whole world is blind, except for you and me, and we’re the only ones who can see, would you see me? If the whole world is blind, would I be in your mind, and you wouldn’t always be, that lonely would you need me?

Über den Song sagt das Duo; Das Lied ist für mich ein verzweifeltes, romantisches Gedankenexperiment irgendwo zwischen Sehnsucht und Hoffnung. Musikalisch übersetzt ist der Chor ein Bild für die Stimmen in meinem Kopf, so Miller und Heinrich fügt hinzu; weicher Drum’n’Bass trifft auf polyphonen Gesang. Leistungsstarke Synthesizer treffen auf Blasinstrumente. Wir versuchen, Musik weit weg von Genregrenzen zu machen. Musikalisch offenbart Blind in der Tat eine Gefühlswelt, die sich durch eine Tiefe auf die Hörenden überträgt. Blind ist ein warmer Elektrosong, der sich mit dem präsenten aber doch auch behutsamen Einsatz eines Drum‘n‘Bass-Soundbetts satt, ergebend und intim anhört und damit Lust auf noch mehr neues Material des Berliner Duos aufkommen lässt.