Rock behauptete in den vergangen zehn Jahren nicht gerade eine vorrangige Stellung einzunehmen. Immer häufiger waren es die Genres Urban, Hip-Hop, Rap oder Pop sowie Elektro, die sich in den Vordergrund drängten und äußerst erfolgreich waren. Sich in dieser Zeit als Rock-Soloact oder Rock-Band behaupten zu können, gelingt zunehmend wenigeren Acts. Die US-Amerikanische Band Paramore hingegen, hatte in ihrer mittlerweile bald 20-jährigen Bandgeschichte – sie gründete sich 2004 – viele Hits gehabt. Doch der ganz große Durchbruch, die Nummer-1 Single oder eine Top-10 Position blieb ihnen bis heute verwehrt. Dagegen konnten ihre Alben immer bessere Platzierungen einfahren und schaffte es die Band aus Tennessee schließlich mit ihrem vierten Studioalbum Paramore 2013 bis an die Spitze der US-Amerikanischen Albumcharts. International sind Paramore durch die Songs Misery Business, Ignorance und vor allem Decode bekannt. Letzterer Song war gleichzeitig auch der Titeltrack zum ersten Twilight Film. In den 2010er Jahren musste die Band dann einige Mitgliederwechsel und Rückkehrer verkraften und stellte sich musikalisch zunehmend unabhängiger von großen Labels dar. Nun, sechs Jahre nach ihrem letzten Studioalbum After Laughter haben Paramore mit This Is Why ihr sechstes Album für den 10. Februar angekündigt und mit This Is Why und The News bereits zwei Singles ausgekoppelt.

Mit C’est Comme Ça ist nun die dritte Auskopplung erschienen und begeistert durch einen großen punkigen Rocksound, der sich irgendwo Mitte bis Ende der 2000er Jahre und in der Hochzeit der Indie- und Rockmusik einsortieren lässt. Mit schnellen Gitarren, einem extrem starken Refrain von Frontsängerin Hayley Williams und einem absoluten Ohrwurmcharakter erinnert C’est Comme Ça an die Riot Grrrl Zeit von The Gossip oder Le Tigre. Hierbei behandelt Williams den Wechsel bei ihr im Leben vom alles-hinter-sich-lassenden Rockstar zum angekommenen Charakter. So sagt sie in einem Interview zur Singleveröffentlichung; Ich versuche, mich von einem ‚Kampf ums Überleben’-Narrativ zu lösen. Die Vorstellung eines bevorstehenden Untergangs ist für mich weniger katastrophal als die, nichts über die Zukunft oder meine Rolle darin zu wissen. Die Jungs und ich sind alle in einer viel stabileren Position in unserem Leben als je zuvor. Und irgendwie ist es für mich schwieriger, mich daran zu gewöhnen. Diesen Zwiespalt kann man Williams auf C’est Comme Ça nicht anhören und nimmt man viel mehr war, dass die Band vom musikalisch damit äußerst frisch klingt. Sicherlich ist das auch der Einfluss vom Produzenten Carlos de la Garza, der neben Paramore auch mit M83, Wolf Alice, Fitz And The Tantrums oder The Naked And Famous zuammengearbeitet hat und damit einen große Range an verschiedenen Genres abdeckt. Damit können sich Paramore fast schon mit Sicherheit auf eine weitere Top-Platzierung in den Billboard-Charts – und wir uns auf eine Menge frischer und starker Songs der Band – freuen.