Phoenix - Winter Solstice

Phoenix – Französischer Zappel-Indie

Sie sind wieder zurück – fünf Jahre nach ihrem letzten Album Ti Amo haben die Franzosen von Phoenix mit Alpha Zulu ihr siebtes Studioalbum veröffentlicht und zeigen gleich wieder, wie tanzbar ihre Musik doch ist. Vor allem in den Indie-Clubs Europas sind Hits, wie 1901, Lisztomania, Lasso und Entertainment ständige Vertreter und sorgen dafür, dass die Tanzflächen immer voll sind. Mit Alpha Zulu haben sie nun aber ein Album veröffentlicht, dass die eingefleischten Fans herausfordert. Denn hier sind sie seit langem mal wieder äußerst vielfältig unterwegs. Haben die vergangenen Alben immer eher ein übergeordnetes Thema verfolgt, gibt es auf Alpha Zulu ein buntes Potpourri an Indiehits. Wir haben erst zu einem relativ späten Zeitpunkt der Produktion von Alpha Zulu erkannt, dass es einen sehr breiten Klang hat und wir diese Vielfalt betonen sollten – so Frontsänger Thomas Mars und fügt hinzu; Bei einigen unserer älteren Alben hatten wir uns auf etwas Bestimmtes konzentriert, aber wie bei unserer ersten Platte – United – wollten wir diese Vielfalt auf einer Platte wie jetzt dieser zusammenfassen. Nach dem mit Identical das Paradebeispiel einer Phoenix-Single veröffentlicht wurde, gab es mit Alpha Zulu und gleich der zweiten Songauskopplung eine große Überraschung. Mit fast schon an Breakbeats erinnernden Elementen singt Mars hier gleichzeitig so anders und frisch und sorgt dafür, dass wir als Hörende immer wieder stolpern, sobald er zum Refrain einstimmt. Auf der dritten Single Tonight hört man schließlich gleich zu Beginn, dass hier auch eine andere Band ihre Finger mit im Spiel haben muss. Denn hier gibt sich Vampire Weekend Frontmann Ezra Koenig die Ehre und singt nicht nur mit, sondern beeinflusst gleichzeitig den Sound in eine Richtung, wie ihn nur Vampire Weekend hinbekommen.

Phoenix Pic: Shervin Lainez
Phoenix Pic: Shervin Lainez

Nun ist vor einigen Tagen mit Winter Solstice die vierte Single ausgekoppelt worden und hat gleich auch das Album im Gepäck, welches am vergangenen Freitag veröffentlicht wurde. Dabei klingen Phoenix hierauf abermals anders und bleiben in einer Art Bubble hängen. So klingt der Sound neblig und langgezogen, während Mars mit ruhiger und bedächtiger Stimme durch den Song führt. Entstanden ist der Song während der Pandemie und Lockdown-Phasen, erklärt die Band auf ihren Social Media Seiten. Wir haben dieses Lied geschrieben, während wir während der Pandemie voneinander getrennt waren. Christian Mazzalai, Branco Brancowitz und Deck d’Arcy waren in Paris und ich in Nordkalifornien, während die Brände wüteten. Es gab einen Moment, in dem die Sonne nie durch die dicke Asche brach und es zwei Tage lang stockfinster blieb. Die Vocals wurden gleich im Anschluss aufgenommen – der Song handelt so von Isolation und Loyalität, wie Mars sagt. Winter Solstice ist dabei eine warme Indienummer, die in unsere Herzen schwebt. Ganz leicht und dennoch schwer, windet sich der Song zu uns durch und lässt uns am Ende mit dem Wunsch zurück, gleich wieder auf Play zu drücken.

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