Someone – Von Fesseln lossagen

Tessa Rose Jackson hat in den vergangenen zehn Jahren für einige Überraschungen gesorgt. Allen voran, war da der Überraschungshit Change Time, der – dank einer guten Platzierung in einem Werbeclip eines Möbelhauses – sich sofort im Kopf festsetzte. Doch stellte sich heraus, dass sich Jackson in dieser Musik nicht mehr zu Hause fühlte. Nach einer fünfjährigen Abwesenheit kam Jackson mit ihrem neuen Projekt Someone zurück und forderte das Indie-Publikum, welches sie gerade erst noch als frische Künstlerin wahrgenommen hatte – einmal heraus. Denn ihr neugefundener Sound war deutlich elektronischer, ruhiger und pflegte einen höheren künstlerischen Anspruch zu haben. Als 2020 mit Orbit II Somones Debütalbum rauskam, waren bereits die beiden Singles The Deep und Forget Forgive veröffentlicht und präsentierten eine epische Musiklandschaft, die auch mit den dazugehörigen Musikvideos zu begeistern wusste. Mit ihrem, nur ein Jahr später veröffentlichten Album Shapeshifter legte Someone dann nur kurze Zeit später nach und ging den Schritt, mehr natürlichere Sounds und Instrumente einzubauen, an.

Nun ist mit Owls Someones drittes Studioalbum erschienen und schließt sich wieder dem Sound von Orbit II an. Hier werden cineastische Soundgerüste erschaffen, die sich durch den sanften Gesang Jacksons zu einem bunten Bild aus Szenen zusammensetzt. Die neueste Songauskopplung I Guess I’m Changing zeugt von Jacksons Drang, nicht stehenzubleiben. Sich aus seinem gemachten Nest zu entsagen und Neues anzugehen. Über ihre sozialen Kanäle fügt Someone dann auch zur Veröffentlichung des Songs hinzu; […] Dies ist ein Song über die Neuerfindung und den Mut, aus deiner Sicherheitszone auszubrechen. Eine Hymne für alle, die den kleinen Schubs brauchen, um ins kalte Wasser abzutauchen – ein Refrain, den man in den Wind schmettern kann, während man mit offenen Fenstern fährt. Dabei wirkt I Guess I’m Changing, wie eine große Welle, die uns umspült und aus allen Richtungen auf uns einwirkt. Sanft, wuchtig, experimentell und episch – das alles ist Someone gelungen, auf einem Song zu vereinen und klingt dabei so locker und leicht, als würde sie solche Songs täglich aus dem Ärmel schütteln.