AVEC - I Don't Pray

AVEC – Ein Song mit besonderer Stärke

Immer wieder bin ich fasziniert von der österreichischen Musikerin AVEC, die mit ihren Songs so unglaublich viele Emotionen vereint und dabei zwischen Sehnsucht, Melancholie und Stärke wandelt. Auf ihrem neuen Song I Don’t Pray spielt aber vor allem die Geschichte hinter dem Track eine wichtige Rolle. Denn hier geht es um den Verlust eines wichtigen Menschen. Für AVEC wohl der wichtigste Mensch überhaupt, im Bezug auf ihre musikalische Karriere. Es war ihr Onkel, der sie Mitte der 2010er dazu motivierte, stark zu sein und am Traum des Musik machens festzuhalten – als erste Person überhaupt in ihrem Umfeld, wie die Sängerin in einem Behind The Scenes Video sagt. Doch 2020 sollte sich diese Beziehung dann nochmals deutlich verstärken, hatte sie doch erfahren, dass er unheilbar erkrankt sei. So fing AVEC an, den Song I Don’t Pray zu schreiben, der sich um das Fortgehen ihre Onkels dreht. Packend dabei ist der Prozess des Songs, der sich sowohl mit Fragen vor dem Ableben, als auch mit den Gefühlen nach dem Tod beschäftigt. So singt AVEC im ersten Teil des Songs darüber, dass sie nicht weiss, wie sie damit umgehen soll, dass er nicht mehr da sein wird, nur, um etwas später mit der Tatsache des Ablebens zu arbeiten und sich zu sagen, dass es nun ok ist, dass er nicht mehr bei ihr sei.

AVEC Photo by Martin Morscher
AVEC Photo by Martin Morscher

Ebenso gilt dieser Twist dem Refrain, in dem sie singt No I don’t pray. But tonight I do, this time I do. Im Verlaufe des Songs wandelt sich die leise Ballade in eine kraftvolle Hymne der Heilung. Hier hören wir die Gefühle im Wandel, so klar und roh, wie man sie nur über den Verlust eines wichtigen Menschen finden kann. Mit einer warmen und emotionalen Stimme singt AVEC die Gefühle heraus und wird durch einen anschwellenden Sound unterstützt, der die Gewichtung wunderbar aufbaut. I Don’t Pray ist ein Gewitter an Gefühlen und Gedanken, welches die Sängerin im persönlichsten Song ihrer bisherigen Karriere mit uns teilt. Erst nicht zur Veröffentlichung gedacht, hat AVEC mit dem Abstand eines Jahres nun eine neue Sicht auf diese ganz persönliche Erfahrung erlangt und möchte ihren Onkel mit I Don’t Pray für die ganzen Erinnerungen, den Zuspruch und den festen Glauben an die Sängerin ehren und ihm danken. Mit I Don’t Pray hat AVEC einen Song geschrieben, der einmal mehr warm, emotional, stark und gleichzeitig so besonders durch die Erfahrung ist, dass man selbst fünf Minuten nach dem Song noch immer Gänsehaut hat und das Gefühl in ihrer Stimme nachhallt.

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