Er klingt, wie eine perfekte Szenenuntermalung – der neue Song von L’aupaire zusammen mit lùisa. Dabei wirkt der Text so natürlich und fast schon naiv schön. Denn zusammen mit einem leichten Gitarrenspiel wird Lisbon zu einer kleinen Roadtrip-Nummer, die sympathisch, wie entzückend klingt. Hier sehen wir einen ganzen Tag vor unserem inneren Augen ablaufen. Wie eine Person auf die Idee kommt, einfach – ganz losgelöst – die andere Person davon zu begeistern, mit dem Nachtzug nach Lissabon zu fahren. Raus aus der Dunkelheit des deutschen Winters, von den von Schneematsch bedeckten Straßen und der ruppigen Kälte. Es wird versprochen, ohne viel Brimborium einfach einzusteigen – in den Nachtzug nach Lissabon. Nur einmal schlafen und schon strahlt uns die Atlantikküste an. Ein Glas Portwein, ein Gang über einen Markt oder einfach an den Hafendocks sitzen.

L’aupaire zeichnet so ein lebendiges Bild in seinem Song, dass man gleich den Rucksack packen möchte um sich zum Bahnhof zu stehlen. Um dem ganzen Song aber die Lebendigkeit zu geben, die er besitzt, war der Part von lùisa notwendig. Denn sie hebt den Song auf die Ebene einer Konversation zwischen zwei Menschen, die sich begeisternd auf den Weg machen, um der Dunkelheit und Kälte zu entfliehen und neue Energie in der Wärme zu suchen. Zuletzt hatte L’aupaire mit seinen beiden Songs Boatman’s Call und Bubbles zwei Singles veröffentlicht, die das langsame aufflammen von Hoffnung auf ein neues Album erkennen lassen. lùisa wiederum hat gerade erst mit New Woman ein extrem starkes Album hingelegt, das durch die Singles Deep Sea State Of Mind, Come Around und New Woman so großartige Songs und Gefühle enthält, dass man sich in ihrer gefühlvollen Stimme verlieren möchte. Zusammen passen die Beiden so gut zusammen, dass man fast denken könnte, sie seien ein Duo. Lisbon tut dieser Gedanke sehr gut und bringt uns mit einer salzigen Meeresbrise direkt an den Hafen Lissabons.