Er beginnt fast ein wenig stolpernd – der neue Song Schon Wieder Sonntag der Wahl-Kölnerin Barbara Greshake – beginnt der Song doch mit einer erzählerischen Form. Wortfolgen, die nicht unbedingt sofort den Rhythmus erkennen lassen. Doch dann stellt sich dieser enorm starke, gefühlvolle Refrain ein, der gleichzeitig so berührend und beruhigend ist. Greshake hat eine glasklare Stimme, die sich durch eine Stimmfärbung hervorhebt, die uns warm umschließt. Mit Perkussions und tiefem Klavierspiel baut sich dabei ein Song auf, dem man zutrauen kann, die Melancholie der Einsamkeit so prägnant zu transportieren, dass er uns in diesen Momenten Trost spendet. Mit den langgezogenen Worten hebt Greshake hier die Bedeutung der Traurigkeit hervor. Passend dazu hat die Sängerin ein Video am Strand – bei schönstem Sonnenuntergang – gedreht. Dabei tanzt sie mit einem Partner einen emotionalen Ausdruckstanz, der wie geschaffen für die Atmosphäre des Songs ist. Hier werden beim Zuschauen bereits die Bilder im Kopf angeregt und lassen so eine herzliche Wärme aufkommen.

Greshake, die zuvor sechs Jahre in Hamburg lebte, trägt diese Einsamkeit der Weite des Strandes in sich und schafft es, die Weite der Kulisse mit der Enge der eigenen Last zu verknüpfen. Dabei bewegt sich der anfangs stolpernd empfundene Rhythmus schnell in eine starke Ballade aus Emotionen und purer Erzählform. Greshake die vor, neben, auf, hinter, und nach der Bühne äußerst umtriebig ist, hat mit ihren beiden abgeschlossenen Studiengängen Popular Music und Musikvermittlung/Musikmanagement, sowie als Sprecherin und zahlreichen Musik-Projekten darauf aufgebaut, nun auch als Sängerin ihres eigenen Projektes immer weiter in den Vordergrund zu treten. Mit Schon Wieder Sonntag setzt sie damit ein Ausrufezeichen, dass sowohl defensiv als auch einschlagend wirkt. Denn hier ist es nicht der Pomp möglichst schnell eine große Hörerschaft zu erreichen, sondern, vielmehr der Weg über das Herz zu uns, den der Song einschlägt. Schon Wieder Sonntag ist der Song, den wir brauchen, wenn wir selbst im Sommer mal den Herbst erleben.