Bereits in der Vergangenheit fielen die Kanadier von Half Moon Run durch sensible und ruhige Balladen auf. Dabei waren es die Songs Full Circle, Nerve, I Can’t Figure Out What’s Going On oder Then Again die wir sofort in unser Herz schlossen und dem warmen aber doch gebrochen klingenden Gesang von Frontsänger Devon Portielje zuhörten. Nach mittlerweile drei veröffentlichten Studioalben und 13 Bandjahren, kehren die aus Montreal kommenden Jungs am 2. Juni mit ihrem vierten Studioalbum Salt zurück und veröffentlichen nun daraus die dritte Single Everyone’s Moving Out East. Diese kann als Hymne für alle Entwurzelten gelten. Denn mit Everyone’s Moving Out East haben sich Half Moon Run dem Momenten verschrieben, an denen eine Person geht und die andere Person zurücklässt. Er besitzt ein Gefühl der Einsamkeit auf der einen Seite und den Aufbruch auf der Anderen. Immer im Wechsel lässt Everyone’s Moving Out East den Blick auf beide Seiten zu und wirkt in einem Moment motivierend und bereit, sich neuen Abenteuern zu stellen und im nächsten nach einer immer größer werdenden Leere.

Über das neue Album Salt sagt Bassist Connor Molander dann auch; Während wir diese Platte machten, fühlte es sich an, als würden wir einen riesigen Kessel musikalischer Ideen abkochen und versuchen, ihn auf etwas Elementares zu reduzieren. Was uns blieb, war Salt. Auf unserer ersten Europatournee im Jahr 2012 haben wir einen kleinen Tascam 2-Track-Recorder gekauft. Wir haben ihn verwendet, um unsere Live-Shows festzuhalten – und hörten sie uns später an, um nach Möglichkeiten zu suchen, uns zu verbessern. Von diesem Zeitpunkt an ersetzte der Recorder auch Devons alten Kassettenrekorder als unser wichtigstes und langjährigstes Stück Songwriting-Technologie. Wir verwenden ihn jedes Mal, wenn wir zusammen schreiben, und halten ihn ständig an, während wir jammen und improvisieren. Auf das zurückzuhören, was wir gerade getan haben, ist ein entscheidender Teil unseres Prozesses – eine der wenigen Techniken, auf die wir uns dogmatisch verlassen. Was dabei rausgekommen ist, sind abermals fesselnd, melancholische Indie-Rock Songs, die wärmend wirken und uns in hektischen Momenten runterholen.