Bereits letzte Woche konntet Ihr hier auf SOML mit Schreien von Paula Carolina einen Song entdecken, welcher der Neuen Deutschen Welle aus den 80ern und der Neuen neuen Deutschen Welle Anfang der 2000er eine dritte Neue Deutsche Welle hinzufügt und dem Genre mit starken Synthies, schrammeligen Gitarren und rotziger Attitüde neues Leben einhauchte. Nun kommt mit Robert Robsen der nächste Act um die Ecke, der sich ebenfalls zu dieser Welle zählen lässt und dabei zwar nicht das Rotziger einer Paula Carolina hochleben lässt, dafür aber eine gehörige Portion New-Wave und satte Synthies beisteuert. Robsen ist dabei in passender Eigenregie unterwegs und mischt, schreibt und produziert sein Songs selbst. Dabei hat er in der Vergangenheit bereits einige Songs veröffentlicht, die noch auf Englisch waren und sich sehr verschlossen zeigten.

Nun hat Robsen mit Zu wenig Zeit erstmalig einen deutschsprachigen Song veröffentlicht und gleich auch sein Soundgewand neu ausgerichtet. Dabei klingt Zu wenig Zeit nach bunter Jacke mit Schulterpolstern, nach Menschen mit Skinny Jeans aber vor allem nach einer Nacht, die Dir alles eröffnet, sofern Du es denn willst. Von Bar zu Bar, Club zu Club und immer auf den Straßen dazwischen unterwegs, wird Zu wenig Zeit zu einer Retro-Hymne, die – ob des gegensätzlichen Textes, der sich eher um mangelnde Zeit im heute doch so schnellen Alltag dreht – die Nacht zur Legende werden lässt. Jeden Tag aufs Neue, jede Nacht wieder kennt der Rhythmus nur eine Richtung, nach vorne. Robert Robsen hat sich mit Zu wenig Zeit einer Generalüberholung seiner musikalischen Ausrichtung unterzogen und bringt es damit auf den Punkt. Zu wenig Zeit könnte dem, noch ohne Label im Hintergrund stehenden, Musiker Türen und den Weg in eine verheißungsvolle Zukunft öffnen.