Dass die Musiklandschaft schnelllebig ist, zeigt sich immer wieder, wenn Trends sich nach 10 bis 15 Jahren wiederholen. Aktuell sind es die 90er Jahre, die sehr hoch im Kurs stehen. Doch auch ein anderer Trend erlebt gerade eine Renaissance – der, der Neuen Deutschen Welle. Gerade als Neue neue Deutsche Welle bezeichnet, vergessen die hiesigen Magazine und Promoagenturen allerdings, dass es diese NNDW bereits gab – vor genau 20 Jahren. Denn bereits Anfang der 2000er erlebte die Deutsche Popkultur – nach Jahren der Diskussion um eine Deutschquote im Radio – einen zweiten Frühling und wurde durch Acts, wie 2raumwohnung, Paula, MIA., Quarks und später Juli, Klee oder Silbermond angeführt. Schnell waren Compilations gepresst, die den Stempel der Neuen neuen Deutschen Welle erhielten. Was in den 80er Jahren seine Geburt fand, erlebt nun, 40 Jahre später erneut einen Vitalitätsschub und schwappt in den Mainstream. Ein Act daraus ist die Mannheimer Sängerin Paula Carolina, die gerade mit ihrem Song Schreien zum Durchdrehen animiert. Dabei hat die Sängerin den Vibe der 80er Jahre nicht nur adaptiert, sondern lebt ihn auch.

Auf Schreien hören wir satte Synthies, schnelle Drums und Carolina, wie sie mal kreischend, mal exaltiert, Lyrics, wie …Samstag kommt nicht mal der Pabst mit Peitsche ins Berghain. Und langsam kommen die Straßenbahn‘ im Betriebshof Indira Gandhi an. Die ersten Füchse werden überfahren. 1,2,3 Berlin, ganz insgeheim, gehen wir nachts auf ein Parkhaus und schreien, schreien, schreien, schreien, schreien. Berlin, ja ganz allein, Berliner Luft ist rein, komm wir schreien, schreien, schreien, schreien, schreien singt Dabei gibt es nicht nur Ähnlichkeiten zu Bands aus der echten Neuen Deutschen Welle, wie Ideal und der Musik von Annette, sondern auch zu Bands der Neuen neuen Deutschen Welle, in Form von Bands, wie MIA. und ihren Song Verrückt. Carolina bringt dabei authentisch den Vibe Berlins rüber, der aus skurrilen Kuriositäten besteht und dazu einlädt, die Stadt in vollen Zügen zu genießen. Ist Schreien bereits vor knapp zwei Monaten erschienen, gibt es Schreien nun auch als Turbo Remix, der dann sogar noch die 90er Jahre aufleben lässt. Paula Carolina hat mit Schreien eine Berlin-Hymne veröffentlicht, welche die Stadt aus den verruchten 80er Jahre, den wiedererwachenden frühen 2000ern und der aktuellen Zeit verbindet und so extrem energiegeladen ist, dass wir alle diesen Sommer alles dafür geben sollte, ihn einmal von Carolina live performt zu erleben.