Mit Karen Marie Aagaard Ørsted Andersen alias MØ ist es immer ein wenige, als würde man auf einer Studentenparty sein. Ihre Songs hören sich einfach viel zu oft, nach großen eskalierenden Partys an, auf denen die Kommilitonen auf den Tischen tanzen, Bierpong spielen und die lauteste Musik in allen Räumen laufen lassen. Natürlich ist das wahrscheinlich die größtmögliche Zuspitzung einer solchen Party und von Studierenden, doch eines vermitteln die Songs von MØ definitiv – sie sollen eine gute Zeit verursachen. Bereits in der Vergangenheit hat uns die Dänin mit mittlerweile einem Dutzend Songs gezeigt, dass sie das Zeug dazu hat, uns alle mitzureißen. Am wohl bekanntesten sind hierbei die Kollaboration Lean On und Cold Water mit Major Lazer oder Don’t Leave mit Snakehips. Aber auch und vor allem ihre eigenen Songs zeigen die Authentizität der Musikerin, die mit ihrer ganz eigenen Stimme nicht nur einen hohen Wiedererkennungswert hat, sondern immer auch eine extra Portion Direktheit.

Nachdem mit No Mythologies To Follow (2014), Forever Neverland (2018) und Motordrome (2022) bereits drei Alben erschienen sind, hat MØ nun mit Plæygirl ihr viertes Studioalbum veröffentlicht und präsentiert uns damit ein paar äußerst stark Songs. So sind mit Who Said, Wake Me Up – einem Avicii-Cover, SWEET – zusammen mit Biig Piig, Keep Møving und Lose Yourself fünf pumpende Elektrosongs erschienen, die mal mit verspielten Synthies, mal mit kratzenden Bässen beginnen oder mal zusammen mit Biig Piig in eine hyperelektronischen Pophymne aufgehen. Auf ihrer aktuellen und letzten Singleauskopplung Heartbreak bricht MØ dann aber doch noch mit der Regel ständig Partysongs zu generieren. So ist Heartbreak eine, zwischen Beats wabernde, Elektroballade, auf der sich die Sängerin wie in einem Traum anfühlt, aus dem sie auszubrechen versucht. Dieses Lied symbolisiert für mich diesen Moment, in dem man nicht mehr im Kopf festhängt, sondern einfach im Moment ist – ganz nach dem Motto: „Mir ist egal, was andere denken, ich bin einfach ich selbst. – so MØ selbst über den Song. Heartbreak ist damit ein weiterer starker Song, den die Sängerin nun als letzten Gruß zur Albumveröffentlichung auskoppelt und damit einmal mehr begeistert.