Elderbrook – Geht den Weg der satten Emotionen

Es ist an Ekstase kaum zu überbieten, was uns der britische Produzent und Musiker Elderbrook diesen Sommer um die Ohren haut. Gerade einmal anderthalb Jahre, nachdem Elderbrook mit Little Love sein zweites Album veröffentlicht hat, kündigt der Londoner nach den bereits veröffentlichten Singles Glad I Found You, Shallow Water und Places nun sein drittes Studioalbum Another Touch an, das am 25. Oktober erscheinen wird. Hierbei ist die letzte Singleauskopplung Places eine wunderschön treibende Afrobeats-Hymne, die sich an einen Ort wünscht, der Sehnsucht weckt. Hier kann man förmlich den feinen Sand auf der Haut fühlen, den der Passatwind Kapdoktor vor sich her treibt. Der wärmende Sound und die friedvolle Atmosphäre, den Places versprüht, hat Elderbrook zusammen mit dem südafrikanischen DJ Shimza aufgenommen. Das Album folgt der persönlichen Reise eines Menschen, der durch schwierige Zeiten geht, dann wieder zu sich selbst findet und schließlich nach Hause zurückkehrt, so Elderbrook. Places handelt von dieser Heimkehr. Von Familie, Zugehörigkeit und davon, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Elderbrook und Shimza eint hier vor allem der emotionale Aufbau des Songs.

Nun hat Elderbrook mit Sunshine die vierte Single aus Another Touch veröffentlicht und zelebriert ein letztes Mal – aus mitteleuropäischer Sicht – den Sommer. Ist dieses Wochenende, mit seinen über 30°C für Septembeverhältnisse viel zu warm, sind die Menschen in den Großstädten bis spät in die Nacht auf den Beinen und genießen ein womöglich letztes Mail für dieses Jahr die lauen Nächte und heißen Sonnenstrahlen. Sunshine fängt genau dieses Gefühl ein – sich dieser Stimmung bewusst zu werden und in den Genießermodus zu wechseln, anstatt irgendetwas hinterherzurennen. Sunshine bietet mit seinen tiefen Bässen, dem hellen Gesang – der zeitweise sogar an Empire Of The Sun erinnert – und pulsierenden Beats eine wunderbare Reminiszenz an große Housetracks der frühen 2000er, wie Groove Armadas My Friend (2001), Benjamin Diamonds Little Scare (2000) oder David Guettas Love Don’t Let Me Go (2002). Elderbrook wirkt auf seinen neuen Songs offener, zugänglicher und arbeitet gleichzeitig mit vielen House-Elementen aus den späten 90ern und frühen 2000ern. Damit lässt er eine Weite auf seinem kommenden Album zu, die sich durch einzelne Epochen der Housemusik zu arbeiten scheint. Wer Elderbrook bereits live sehen konnte, wird die ekstatischen Momente – die er durch seine Musik schließlich auch auf der Bühne zum Leben erweckt – kennen und sich auf die angekündigten Konzerte Ende November in München, Köln und Berlin freuen. Mit Another Touch wird Elderbrook ein Album voller faszinierender Housetracks zu seiner Diskografie hinzufügen, bei der es fast wie ein Glücksfall scheint, dass wir Teil dieser Veröffentlichung sein können.