Mit Dancehall hatte das französische Produzenten-Duo The Blaze eines der spannendsten Alben 2018 vorgelegt. Ihr Mix aus Melancholie, treibenden House-Sounds, unglaublich berührenden und künstlerischen Musikvideos und einem Verlangen, mehr von ihnen zu Gehör zu bekommen, sorgte Ende 2018 und 2019 für ausverkaufte Hallen in ganz Europa. Dabei greifen sich die beiden Cousins Guillaume Alric und Jonathan Alric in ihren Musikvideos immer auch politische und gesellschaftliche Themen auf und machen Diskrepanzen deutlich. Dies gelingt ihnen allerdings immer in einer so atemberaubenden Ästhetik, dass man das Gefühl bekommt, einen Kurzfilm präsentiert zu bekommen. Nachdem das Duo letztes Jahr mit Eyes und Dreamer bereits zwei neue Song veröffentlicht hatte, folgt nun mit Clash eine weitere Single aus dem, am 10. März erscheinenden, zweiten Studioalben Jungle. Was gleich zu Beginn auffällt – der Sound klingt anders, als noch die ersten beiden Veröffentlichungen vermuten ließen. Denn auf Clash gehen die beiden Cousins deutlich stärker nach vorne und zeigen, dass sie auch mit euphorisch dröhnenden Sounds überzeugen können.

Dabei erinnert Clash ein wenig an M83 Songs und glänzt mit einer gänzlich überbordernden Produktion. Hier klingen The Blaze nicht etwa schlecht, sondern wissen viel mehr, den neuen Sound, in einen Push zu verwandeln. Mit Clash läuten The Blaze den ganz großen Moment ein, den sie durch den Song höchstwahrscheinlich am Ende eines jeden Konzertes zum Ausrasten des Publikums einsetzen werden. Diese Richtungsänderung im Sound ist Folge der Erfahrungen, welche die beiden Produzenten in den vergangenen vier Jahren auf Konzerten gesammelt haben. Hier haben sie erkannt, wie sich die Musik auf die Stimmung des Publikums auswirkt und wollten The Blaze daher Songs machen, die inklusiver wirken. Nachdem sich ihr Debütalbum eher an einem vagen Gefühl von melancholischer Housemusik orientierte, wird auf Jungle die Turbo gestartet und zeigt mit der neuen Single Clash wohin die Reise geht. Dabei bleiben The Blaze gefragt, wie eh und je und spielen Ende März abermals vor einem ausverkauften Haus im Berliner Velodrom.