Da ist dieser Song, der unsterblich scheint. Satte 17 Jahre ist es her, da haben die Australier von The Temper Trap mit Sweet Disposition nicht nur ihre Debütsingle veröffentlicht, sondern gleich auch eine Über-Hymne voller Glücksgefühle. Das tragende an Sweet Disposition waren die langgezogenen Worte, die Frontsänger Dougy Mandagi mit seiner starken einprägsamen Stimme gesungen hatte, war es die intensive Instrumentierung, die den Song förmlich in andere Sphären trieb. Und es war der Beginn einer Phase für The Temper Trap, der sie um die Welt reisen lassen sollte. Das Debütalbum Conditions wurde zu einem der Alben, die man 2009 nicht verpassen dürfte. Auch heute noch gilt Conditions als Paradebeispiel für eines der mitreissendsten Debütalbum der 2000er. Mit dem 2012 veröffentlichten Zweitling The Temper Trap schaffte es die Band schließlich bis auf Platz 1 der australischen Albumcharts. 2016 folgte schließlich mit Thick As Thieves das dritte und bis heute letzte Album der Band, das zwar ebenfalls auf Platz 1 der australischen Albumcharts landete, aber sich nicht mehr all zu gut in Europa verkaufte. Was folgte, waren viele Jahre ohne neue Musik. Sieben Jahre später, sollte mit Under The Milky Ways 2023 erstmals wieder neue Musik zu hören sein und gleichzeitig wenig Hoffnung auf mehr machen. Schließlich dauerte es noch zwei weitere Jahre, in denen ihr Debütsong Sweet Disposition zwischenzeitlich wieder eine Art zweiten Frühling erleben sollte. War der Song in der Vergangenheit immer wieder als Remix von diversen Produzenten veröffentlicht worden, war es die 2025er Lost Frequencies-Version von Sweet Disposition, die mit dem Zusatz (a moment, a love) bis auf Platz 6 der belgischen Singlecharts klettern sollte und damit exakt genau die selbe Platzierung, wie die Originalveröffentlichung erreichen sollte.
Der Ruf nach der Band schien The Temper Trap erreicht zu haben. Schließlich veröffentlichten sie mit Lucky Dimes Mitte August – abseits vom Remix und Under The Milky Way die erste Single seit neun Jahren. War die Freude auf neues Material von der Band enorm, wurde einigen Fans die Freude jedoch schnell genommen – klingt Lucky Dimes doch deutlich anders, als die Songs, die man von ihnen gewohnt war. Nun haben The Temper Trap mit Giving Up Air eine weitere Single veröffentlicht und knüpfen genau an dem Gefühl an, das Sweet Disposition einst ausgelöst hatte. Hier treffen lange Riffs, treibend, präsente Instrumente und Mandagis schwelgerischer Gesang aufeinander, als würde der Song bereits seit 18 Jahren im Repertoire der Band schlummern und hätte es nur nicht auf das Debütalbum geschafft. Für Mandagi ist Giving Up Air ein sehr bedeutsamer Song, wie er zur Veröffentlichung sagt; [Giving Up Air] ist ein sehr wichtiger Song für mich – er handelt von einem lebensverändernden Moment und dem unvorstellbaren Schmerz, einen geliebten Menschen unter tragischen Umständen zu verlieren – vom ersten Schock über die Trauer bis hin zur Wut, und davon, irgendwo dazwischen kleine Hoffnungsschimmer zu finden. Einige von euch werden ihn vielleicht wiedererkennen. Er wurde ursprünglich für mein Soloprojekt Bloodmoon geschrieben, aber die Jungs und ich haben angefangen, daran als The Temper Trap zu arbeiten – und es fühlte sich magisch an, als hätte der Song endlich sein wahres Zuhause gefunden – so Mandagi. Gleichzeitig bestätigen The Temper Trap auch, dass sie an einem neuen Album arbeiten. Wann dieses erscheinen und wie es heißen wird, steht dabei noch nicht fest. Mit Giving Up Air haben uns The Temper Trap aber nun einen Song geschenkt, der uns das Warten auf das kommende Album versüßen wird.
SOUNDTRACK OF MY LIFE 