Oliver Sim - Obsession

Oliver Sim – Neue Musik, neue Herangehensweise

Gerade entwickelt sich um das Londoner Trio The xx wieder ein kleiner Hype – haben sie doch angekündigt, aktuell gemeinsam an ihrem vierten Studioalbum zu arbeiten. Das letzte Album – I See You – liegt immerhin mittlerweile acht Jahre zurück und dürfte neben der vielen Soloprojekte von Jamie xx, Romy und Oliver Sim hoffentlich früher als später als neues Meisterwerk veröffentlicht werden. Doch auf die Gefahr hin, zu frühzeitig Vorschusslorbeeren zu verteilen, hat Oliver Sim nun am vergangenen Freitag mit Obsession einen ersten neuen Song, seit seinem 2022er Debütalbum Hideous Bastard veröffentlicht. Und hier setzt sich etwas fort, das sich bereits bei dem Debütalbum Mid Air von Romy andeutete – das Trio wird unabhängiger von einander. Hatten alle drei noch auf den zurückliegenden Veröffentlichungen eng zusammengearbeitet, ließ Romy ihr Album nicht mehr ausschließlich von Jamie xx, sondern auch von Fred again.. produzieren. Auch Hideous Bastard wurde 2022 noch von Jamie xx produziert. Auf Obsession ist nun erstmals nicht mehr Jamie xx zu hören, sondern hören wir hier nun das Zusammenspiel der beiden Produzenten Bullion und Taylor Skye. Während Bullion durch Remixe für Myd, Django Django, Todd Terje oder Metronomy, sowie als Produzent für Songs und Alben von Ben Howard, Nilüfer Yanya oder Carly Rae Jepsen bekannt geworden ist, ist Taylor Skye ein Teil des Londoner Duos Jockstrap und hat Songs für Self Esteem und slowthai produziert.

Oliver Sim Pic: instagram.com/oliversim
Oliver Sim Pic: instagram.com/oliversim

Nun sind die beiden also mit Oliver Sim zusammengekommen und haben auf Obsession einen starken Hybrid aus 80s, Disco und modernem Pop produziert, der sich wahlweise durch eine gesungene Konversation zwischen Sims und Katie O’Neill speist und mit tanzbaren Beats eine wunderbare Basis für einen Partyabend liefert. Über Katie O’Neill kann dabei derzeit noch nicht all zu viel gesagt werden. Auf ihrem Instagram-Account gibt es gerade einmal drei Posts, die darauf schließen lassen, dass O’Neill auch als Produzentin für beispielsweise Ella Minus aktiv ist. Auf Obsession wird sie dabei nicht nur als Co-Sängerin, sondern auch als Co-Songwriterin geführt. Entgegen der Songs auf Hideous Bastard, die zumeist sehr von Sims Erfahrungen und Konflikten geprägt sind und dabei oftmals verschlossen und wenig greifbar klingen, ist Obsession präsent, klar und geht nach vorne. Ob Obsession eine Stand-Alone Single bleiben wird oder eventuell ein neues Album sogar einem vierten The xx-Album zuvorkommen wird, ist aktuell noch offen, dürfte sich aber sicherlich in den kommenden Monaten klären. Bis dahin tanzen wir in den Herbst zu Sims Obsession.

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