Parov Stelar - Artifact

Parov Stelar – Neuer Sound und alte Artefakte

Wer den Namen Parov Stelar hört, hat sofort einen ganz bestimmten Sound im Kopf. Dieser Sound kommt nicht von ungefähr – schließlich gilt Parov Stelar als Mitbegründer des Genres Electroswing. Dieser Mix aus Housebeats und Jazzklängen, irgendwo zwischen den 1920ern und den 2010ern hat in den vergangenen zwanzig Jahren immer wieder für absolute Ohrwürmer gesorgt und war oftmals DER Grund, um sich an einem Abend neben der Tanzfläche stehend, schließlich doch auf gerade diese zu trauen. Dabei blickt Stelar, der aus dem österreichischen Linz kommt, auf eine Diskografie zurück, die so groß ist, dass selbst die sonst so verlässlichen Quellen, wie Wikipedia und Spotify nicht genau sagen können, welche Nummer das kommende Album Artifact eigentlich haben wird. Zählt man auf Spotify die Alben und Live-Alben zusammen, kommt man auf 16 Longplayer, geht man auf die deutsche Wikipedia-Seite, stehen dort 17 Alben auf der Liste, während in der englischen Version auf Wikipedia sogar satte 24 Alben aufgelistet werden. Das ist wohl einer der Gründe, warum man bei kommenden Alben von Parov Stelar nur noch von neuen Alben spricht, anstelle einer sonst so üblichen Nummer.

Parov Stelar Pic: instagram.com/parovstelarofficial
Parov Stelar Pic: instagram.com/parovstelarofficial

Mit seinem kommenden Album Artifact, das am 14. November 2025 erscheinen wird, hat sich Stelar nun in eine Welt begeben, die man eigentlich eher nicht von ihm erwarten würde. Hier ist der aktuelle Titelsong Artifact als Opener des Albums sinnbildlich für ein Gefühl, dass sich wunderbar auf meinen Blog beziehen lässt. Denn als Soundtrack meines/eures Lebens lässt Stelar gerade völlig los und bringt eine Sammlung an Songs raus, die der Österreicher so beschreibt; Artifacts sind die kleinen Spuren, die jeder Mensch auf seinem Lebensweg hinterlässt. Erinnerungen, Bruchstücke, Gedankenfetzen, die ihre eigene Realität und Zeitrechnung besitzen. Dazu will ich den passenden Soundtrack liefern. Hört man sich die aktuell verfügbaren füng Songs des Albums auf Spotify an, merkt man schnell, dass der Elektroswing hier keinen Platz gefunden hat. Gleichzeitig sind es weiterhin große Instrumentierungen, die den Songs von Stelar Leben einhauchen. Mal mit opulenten Trompeten, Cellos und Streichern, mal mit Klavier und wabernden Bässen, lässt uns Stelar ein melancholisches Orchester erleben, bei dem sich auch immer wieder Sängerinnen wiederfinden – wie beispielsweise Lana Del Rey. Der Song Artifact geht allerdings noch einen Schritt weiter und ist als flirrende House-Hymne an so großartigen Songs, wie Candi Stones You’ve Got The Love angelehnt. Hier trifft Drum’n’Bass auf satte Melancholie und 90er-Jahre House, der wiederum fast schon Trance-Elemente bereithält. Damit geht Stelar einen neuen und spannenden Weg, der sicherlich auch die eingefleischtesten Fans des Produzenten herausfordern könnte. Hört man sich die Songs an, dürfte sich dies aber allemal lohnen und könnten die Live-Dates von Stelar mit Orchester zu ganz besonderen Momenten werden.

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