Letztes Jahr markierte das 20-jähige Bandjubiläum der britischen Indierocker von The Kooks. Nur wenige Monate nach ihrer Gründung durch Frontsänger Luke Pritchard und Gitarrist/Bassist Hugh Harris kam 2005 mit Eddie’s Gun die Debütsingle raus. Doch erst die zweite Single Sofa Song sollte so richtig zünden. Dabei war dieser Song gleichzeitig auch der Initiator zum gründen der Band – hatte Pritchard den Song doch bereits vor Gründung der Band geschrieben. Was folgte, waren Songs wie Naïve, She Moves In Her Own Way und Ooh La, die heute allesamt zu absoluten Indie-Klassikern gehören. Anfang 2006 folgte schließlich mit Inside In/Inside Out das Debütalbum der Brightoner Band, das zum riesigen Erfolg werden sollte. Zwischen Inside In/Inside Out und heute folgten fünf weitere Alben, die sich zwischen dem Wiederholen des Erfolgs des Debütalbums und weniger erfolgreichen Alben, wie Listen hin- und herbewegten. Dabei sei zur Einordnung zu erwähnen, dass es The Kooks vor allem mit den letzten drei Alben immer schwerer hatten, eine hohe oder sogar überhaupt eine Platzierung in den Albumcharts weltweit zu erreichen. Dies war einer der Punkte, warum es für die Band auch immer schwieriger wurde, neues Material zu schreiben.

Nun haben sich The Kooks mit dem neuen Song Never Know zurückgemeldet und damit auch gleich ihr siebtes gleichnamiges Studioalbum Never Know für den 9. Mai 2025 angekündigt. Dabei stand der Entstehungsprozess des neuen Albums unter gänzlich anderen Vorzeichen. Denn während in der Vergangenheit immer öfter Abwägungen gemacht und entschieden wurde, ob ein Song gut genug ist oder doch von der Liste der Albumtracks geschmissen wird, hat Pritchard für das neue Album alle Songs vorher in Rohfassungen aufgenommen. Diese spielte er dann seiner zusammengetrommelten Band vor und begann mit ihnen an diesen Songs zu arbeiten. Völlig ohne Wissen darum, gerade an einem neuen Album zu arbeiten, sind so völlig frei und ungezwungen elf Songs entstanden. Als erstes hören wir mit Never Know den Titelsong und damit einen Track, der sich nochmals weiter entfernt von dem einstigen schnellen, hibbeligen Indiesound der damals 17 und 19 Jahre alten Jungs. Never Know wird den heute 37- und 39-jährigen Musikern gerechter und schwingt zwischen entspannten Gitarrenpop und Britrock. Er lässt uns schunkeln – auch wenn schunkeln vielleicht nicht mehr das hippeste ToDo ist. The Kooks halten sich frisch, lassen immer öfter zu, sich musikalisch gegen die ihnen entgegengebrachten Erwartungen zu positionieren und veröffentlichen dadurch ungezwungener Musik. Never Know ist ein wunderbares Beispiel dieser Freiheit und lässt uns zwar nicht mehr auf die Tanzfläche der hiesigen Indieclubs stürmen aber immer noch mit einem guten Gefühl dazu wippen.