Manu Chao - Viva Tu

Manu Chao – Wie ein Wink aus einer anderen Zeit

Es ist 1998, der französische Sänger José Manuel Tomás Arturo Chao Ortega ist 37 Jahre, als sein Song Bongo Bong plötzlich europaweit aus den Lautsprechern klingt. Ein Sound, der pure Weltmusik ausstrahlt, von einem Mann, der die Welt sein zu Hause nennt. Manu Chao – wie José Manuel Tomás Arturo Chao Ortega – sich kurz nennt, veröffentlicht im Herbst des selben Jahres sein Solo-Debüt Clandestino. Es ist voll von Geräuschen, Straßenaufnahmen, Naturklängen, Bongos, Perkussions und verschiedenen Stimmen. Allen voran natürlich Manu Chaos Stimme, die sich mal auf Französisch, mal auf Spanisch, mal auf Portugiesisch und mal auf Englisch durch die Songs arbeitet. Bereits seit 1984 hatte Manu Chao erst in der Band Hot Pants und 1987 schließlich mit Mano Negra in einer sehr erfolgreichen Band mitgemacht. Mano Negra hat es dabei zu einem Kultstatus geschafft, der bis heute anhält, obwohl sich die Band bereits 1994 wieder auflöste. Doch war es diese Band schließlich, die den Weg für Manu Chaos Solokarriere begründen sollte. Mit Bongo Bong (Je ne t’aime plus), Clandestino und den Singles Me Gustas Tú und Mr. Bobby – aus dem 2001er Album Próxima Estación: Esperanza – landete Manu Chao schließlich einen weiteren Hit und konnte sich an die Spitze vieler europäischer Albumcharts setzen. Mit Sibérie m’était contéee folgte 2004 ein rein französischsprachiges Album, ehe 2007 mit La Radionlina sein bisher letztes Studioalbum erschien. Auf dem letzten Album sang Chao nicht mehr nur auf Spanisch, Französisch, Englisch und Portugiesisch, sondern auch auf Italienisch. Dabei war auch der Sound – wie auf der Single Rainin‘ In Paradize – progressiver und promotete das Genre Patchanka, das wohl am ehesten als Latin Alternative beschrieben werden kann.

Manu Chao Pic: Instagram.com/manuchaoofficial
Manu Chao Pic: Instagram.com/manuchaoofficial

Nun – 17 Jahre nach La Radiolina – hat Manu Chao mit Viva Tu einen neuen Song veröffentlicht. Doch wenn ihr jetzt denkt, dass es ebenfalls der erste Song seit 17 Jahren ist, den Manu Chao veröffentlicht, wird überrascht sein. Denn ob mit Songs, wie Santa Maradona, Salary Man, La Marea oder Seeds Of Freedom und weiteren zahllosen Kollaborationen – Manu Chao war nie weg. Mit Viva Tu veröffentlicht der in Paris geborene Musiker nun eine Hymne an die Menschlichkeit. Es ist ein Aufruf an die Liebe, die Einfühlsamkeit, die Zuneigung und das Vertrauen in uns Menschen. Gleichzeitig soll es uns selbst aber auch sagen, dass wir den Moment genießen, uns selbst feiern und lieben sollen. Viva Tu‘ ist in erster Linie die Liebe aller meiner Nachbarn. Es ist eine Rumba, die ich sowohl für meine Nachbarn als auch für so viele Menschen, die an verschiedensten Orten leben, geschrieben habe. Es geht darum, anzufangen sich selbst zu akzeptieren. Von dem Moment an, von dem man akzeptiert, wer man ist, gilt: Viva Tu! Viva Tu strahlt dabei die Freude und Unschuld aus, die wir alle so sehnlichst gebrauchen können. Manu Chao hat es geschafft, die Welt zu uns nach Hause zu bringen, egal, welche Sprache man spricht, auf welchem Teil der Welt man sich befindet und was man liebt. Manu Chao vereint uns alle und schafft eine Welt voller Liebe und Glück. Voller Empathie und Respekt. Wir brauchen Manu Chaos Musik und Intention heute umso mehr und können nun sogar einem im Herbst folgenden neuen Album entgegenblicken. Der Vater der Weltmusik ist zurück, greift unsere Hand und lädt uns ein, das schöne der Welt zu feiern.

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