Mattiu – Faszinierende Sprache und fesselnder Song

Gleich zu Beginn fasziniert der neue Song des Sängers Mattiu. Denn allein die Tatsache, dass der Schweizer in einer Sprache singt – seiner Muttersprache – die gerade einmal knapp 60.000 Menschen weltweit sprechen, macht die Musik, die er damit erschafft, so besonders. Man stelle sich vor, mitten in Europa auf einmal eine Sprache zu hören, die irgendwie vertraut und doch unverständlich klingt. Rätoromanisch ist genau so eine Sprache, sie basiert auf Latein und transportiert genauso wunderbar die Gefühle des Sängers, wie man es aus bekannteren Sprachen kennt. Mattiu vereint dabei gerade auf seiner neuen Single Co Vai? diese Gefühlsmischung aus Zugehörigkeit und Einsamkeit. Mit einem Blick zurück möchte der 25-Jährige einem einst sehr sehr engen Menschen sagen, dass er sich auf ihn verlassen kann. Denn man sagt zwar so schön – Beziehungen kommen und gehen, doch Freundschaften bleiben ein Leben lang – doch was ist, wenn es eben nicht so ist?! Wenn eine einst so enge und tiefe Freundschaft sich aufzulösen scheint.

Dieses Gefühl besingt Mattiu auf Co Vai? und wird dabei hörbar nachdenklich. Baut sich der Song erst durch wabernde Drums auf, singt sich Mattiu schnell in die Gefühlslage, die aus dem Rückblick auf eine einst so großartige Zeit, auf den Werdegang zwischen zwei Menschen und dem anschließenden Auseinanderleben, entsteht. Was ist geschehen? Wie konnte es soweit kommen? Warum blieb es nicht so eng? Fragen, die man sich immer wieder stellen kann, doch Mattiu geht den anderen Weg; Ich sage der Person im Song, dass ich immer noch als guter Freund für sie da bin, dass sie immer noch einen besonderen Platz in meinem Herzen hat und ich für sie da bin, falls sie mal durch schlechte Zeiten muss. Und da ist er dann am Ende der 3:45 Minuten, der Rückblick auf die eigenen Freundschaften, die den Lauf der Zeit nicht überstanden haben. Mit unglaublich viel Gefühl sowohl in der Stimme, als auch im Song lässt Co Vai? die Möglichkeit einer Sehnsucht nach alten Freundschaften zu und gibt gleichzeitig so viel Wärme ab, dass man fast animiert wird, zum Telefon zu greifen.