Postiljonen - Just Drive

Postiljonen – Ein musikalischer Traum kehrt zurück

Es ist ein wenig, wie ein Summenspiel. Hatte sich das schwedische Trio Postiljonen, um Mia Bøe, Daniel Sjörs und Joel Nyström Holm 2011 gegründet, veröffentlichten sie mit Skyer (2013) und Reverie (2016) zwei einschlägige Dream-Pop Alben, die sich so verträumt, sanft und euphorisch zugleich zeigten, dass schnell der Vergleich zu Acts, wie M83 aufkam. Dabei ist der Vergleich mit M83 so passend, wie unpassend – denn musikalisch, schlagen Postiljonen mit ihrem Sound in eine andere Kerbe. Hier wird mehr Traum, mehr Heilung, mehr Wärme vermittelt und zeigt so, dass das Trio sich mehr um die Wirkung ihrer Songs kümmert, als auf die Wirkung der Effekthascherei zu konzentrieren. Schließlich folgten nach Reverie noch die drei Songveröffentlichungen, Crazy, Somnambulist (beide 2017) und Chasing Stars (2018) bevor es plötzlich still um die Band wurde. Bestand die Band damit sieben Jahre und veröffentlichte in diesen sieben Jahren unentwegt Musik, blieben die nachfolgenden sieben Jahre – und damit genau eine Bandlänge lang – stumm und verschwanden Postiljonen von der Bildfläche. Was blieb, waren zwei großartige Alben, die für einen Roadtrip nicht perfekter sein könnten. Mit weiten Sounds – passend zu einer Zugfahrt durch die Landschaft, oder intimen, ruhigen Songs – die wiederum zu Abenden in schummerigen Licht auf der Couch oder dem Bett zu Hause einladen, wurden die beiden Alben zum Soundtrack unseres Lebens.

Postiljonen Pic: Pressefoto
Postiljonen Pic: Pressefoto

Nun haben sich Postiljonen nach besagten sieben Jahren erstmals wieder zurückgemeldet und nach anfänglichen Teasern auf ihren sozialen Kanälen, nun den ersten neuen Song, seit 2018 angekündigt. Heute ist er schließlich erschienen und hört auf den Namen Just Drive. Dieser geht mit einer spielerischen Gitarre in den Song, ehe wenige Augenblicke später ein bekannter Sound aus Synthies, Bässen und verspielten Sounds einsetzt und schließlich mit Mia Bøes Stimme komplettiert wird. Dabei eröffnet sich eine Soundlandschaft, die einen Traum vom fliegen beflügelt. Immerhin träume 30 – 50% der Menschheit regelmäßig davon, fliegen zu können und haben es 80 – 90% mindestens einmal in ihrem Leben geträumt. Postiljonen eröffnen uns diese Möglichkeit zumindest musikalisch und holen uns mit schwelgenden Klängen und treibenden Beats, sowie einem typischen Postiljonen-Saxofon-Parts auch nach sieben Jahren der Stille sofort wieder ab und lassen uns spüren, wie sehr wir die Band in den vergangenen sieben Jahre vermisst haben. Die Hoffnung auf ein neues und vor allem baldiges Album dürften damit wieder steigen und uns in regelrechte Euphorie versetzen.

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