GusGus – Supergroup unterm Radar

2025 feiert die Band GusGus ihr 30 jähriges Bandbestehen. Würde man eine Feier mit all den Mitgliedern und ehemaligen Mitglieder feiern, die GusGus jemals hatte, bräuchte man eine Vereinshalle, um diese unterzubringen. Denn GusGus ist eine Supergroup – allerdings nicht im eigentlichen Sinne, bei der sich aus mehreren bekannten Bands eine neue Band formt, wie es einst Cream, Audioslave oder Them Crooked Vultures machten. Vielmehr ist GusGus eine Band, die immer wieder das zu Hause für bekannte und erfolgreiche Acts war – darunter Emilíana Torrini, die gerade erst einen neuen Song veröffentlicht hat, oder Margrét Rán Magnúsdóttir, die Frontsängerin von VÖK. 1995 im isländischen Reykjavík gegründet, bestand GusGus Anfangs aus elf kreativen Personen, die sich eigentlich zu einem Film und Schauspielkollektiv zusammengeschlossen hatten. Nachdem die ersten drei Alben eine immer größer werdende Fanbase fanden, spaltete sich schließlich 1999 der schauspielerisch aktive Teil des Kollektivs ab und gründete eine eigene Produktionsfirma.

Fortan machten GusGus mal zu viert, mal zu fünft und zuletzt zu dritt weiter. Dabei ist in Deutschland wahrscheinlich der 2003 veröffentlichte Song David am bekanntesten und präsentiert die Band mit einem damals frischen, sehr eingängigen Housesound, mit hypnotisierendem Gesang. Mit Breaking Down haben GusGus nun eine neue Single veröffentlicht, die sich an dem Sound der späten 90er und frühen 2000er orientiert. Mit stampfenden Housebeats arbeitet sich Margrét Rán Magnúsdóttir mit ihrer hohen Stimme durch einen Science-Fiction Welt an Synthie-Elementen. Hier gibt es kein Drops, sondern einen durchgehenden Fluß an Housemusik, die an die endlosen Raves der späten 90er Jahre erinnert. In Berlin in Form der Loveparade waren GusGus auch hier eine feste Nummer. Dabei haben sich GusGus nie wirklich bemüht, dem aktuellen Zeitgeist zu entsprechen. Mit dem großen 90er Jahre Revival, das wir gerade an allen Ecken spüren können, rückt auch GusGus wieder in den Fokus und lässt mit Songs, wie Breaking Down einen Hauch dieser Ära aufkommen.