Francis of Delirium - First Touch

Francis of Delirium – Wenn das Wachsen Schmerzen bereitet

Es ist Musik, die sofort zu verstehen gibt, dass es nicht leicht ist zu wachsen. natürlich nicht nur körperlich gemeint, sondern auch methaphorisch für das wachsen an Erfahrungen, an Eindrücken und äußeren Einflüssen. Das macht die luxemburgische Musikerin Jana Bahrich unter ihrem Künstlernamen Francis of Delirium nun sehr deutlich. Man muss keinen Promotext lesen, um diesen Vibe in ihren Songs zu hören. Ihre Stimme und der Sound der Songs transportieren dieses Gefühl, das wir alle hatten, als wir gerade volljährig, in die Welt hinaus wollten. Es sind die Aufgaben, die auf uns warten, wenn wir in diesem Lebensabschnitt sind – und es sind eine Menge. Dass die Welt, die einem zu Füßen liegt, gleichzeitig heute oftmals wie ein Trümmerhaufen wirkt und die Aussicht auf Besserung zunehmend schwindet, trägt sein Übriges dazu bei. Francis of Delirium gibt diesem Gefühl auf ihrem lange erwarteten Debütalbum Lighthouse ausreichend Platz. Hier hören wir kraftvolle, sensible Rocksongs, die sich durch die weiche Stimme Bahrichs so treibend und rastlos anhören, als hätten wir Vanessa Carltons Klavierfahrt von 2002 in A Thousand Miles selbst miterlebt. Auf einem Trailer und unserer ganz eigenen Gefühlswelt ausgesetzt und mit Panoramablick über das Land zu ziehend. Hier kommen Spaziergänge ohne Schirm an verregneten Montagabenden und über die Zukunft an die Vergangenheit denkende Retrospektiven zusammen.

First Touch ist hier ein besonders hervorzuhebender Song. First Touch war eine kleine Abweichung von unserem üblichen Ansatz des Schreibens mit schwerer E-Gitarre und Schlagzeug. Stattdessen beschlossen Chris [Chris Hewett] und ich, mit Akustikgitarre und Schlagzeug zu experimentieren. Während dieser Zeit fing ich an, viel von Sheryl Crows Musik zu hören, insbesondere ihren Song Soak Up the Sun, der zu einer Inspirationsquelle für das Lied wurde. Ich wollte, dass First Touch eine Art Sun-Rock-Vibe hat. Der Kern von First Touch besteht darin, mit einem Gefühl von Nostalgie und Idealismus auf die Liebe zurückzublicken. Ich wollte das jugendliche Gefühl einfangen, von jemandem völlig verzehrt zu werden und zu glauben, dass alles klappen würde, auch wenn das naiv ist. Aber ich wollte auch die Schönheit dieses Gefühls betonen, die Hoffnung und das Vertrauen, die mit dem wirklichen Glauben an die Authentizität der Liebe einhergehen, so Francis of Delirium. Mit Lighthouse lässt uns die Musikerin an diesen ganz instinktiven Gefühlen teilhaben und klingt dabei pur und aufrichtig. Während Lighthouse am 22. März 2024 erscheinen wird, kommt die Musikerin für zwei Konzerte Ende April auch nach Hamburg und Berlin um ihr Album zu präsentieren.

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