Man mag es kaum glaube, aber mit No Drama veröffentlichen die Nürnberger Jungs von Figure Beach am heutigen Freitag erst ihre Debüt-EP. Warum man es nicht glauben mag?! Weil die 5-Track-EP mit so vielen Einflüssen arbeitet, dass man sich fast wie beim Hören eines Best-Of Albums vorkommt. Denn mit ihren bisher veröffentlichten Songs We Didn’t Fit Together At All, der mit Gitarrenriffs à la Two Door Cinema Club zur rasenden Indieclub-Nummer wird, dem lethargischen Beneath The Pines, der sich langsam aber stetig zu einer wuchtigen Indieballade aufbaut – bei dem man sich lange Haare, sehr lange Haare wünscht, um zu den Drums zu Headbangen – oder der dritten Veröffentlichung Waves, die wahrlich hohe Wellen geschlagen hat, schaffen es Figure Beach eine unglaubliche Vielfalt auszufahren. Hier haben Figure Beach stimmlich eine enorme Ähnlichkeit zu den großen britischen Indiebands, wie den Arctic Monkeys auf ihrem Debütalbum Whatever People Say I Am That’s What I’m Not oder der Stimme von The Kooks-Frontsänger Luke Pritchard. Dieser leicht abrutschende Ton am Anfang und deren Intonation der Worte klingen dabei ähnlich dreckig, wie es einst nur der britische Indie in seiner Hochphase schaffte.

Mit ihrer Debüt-EP No Drama veröffentlichen Figure Beach gleichzeitig auch ihre vierte Singleauskopplung und zeigen uns auf The Spring Song eine gewisse Laissez faire-Haltung gegenüber des aufkeimenden Frühlings – mit den ersten warmen Tagen im Biergarten an dem die Sonne noch gänzlich durch die unbelaubten Baume scheint, dem Erwachen der Tierwelt und dem allgegenwärtigen Drang der Menschen, so viel Zeit wie möglich im Freien zu verbringen. Hier ein Eis gekauft, da einem schrägen Paar bei ihren Frühlingsgefühlen zuguckend, geben uns Figure Beach eine Ahnung davon, wie ihr ganz persönliches Frühlingserwachen aussieht. Auf ihrer nun veröffentlichten EP präsentieren Figure Beach eine stattliche Range an Einflüssen und lassen uns an die ein oder andere Nacht in den Indieclubs der Republik der 2000er, wie das Rosi’s oder dem Magnet in Berlin oder dem Molotow in Hamburg denken. Aus Nürnberg kommend, haben Johannes, Patrick und Paul damit eine wahrlich starke EP veröffentlicht, die sich empfiehlt, auch über die Landesgrenzen hinaus für Furore sorgen zu können.