2025 dürfte für Bosse wohl ein wegweisendes Jahr sein. Hatte der Braunschweiger von Ende April bis Mitte Juni dieses Jahres in der Show Sing meinen Song noch auf seine Karriere zurückblicken dürfen und durch die Interpretation der anderen Teilnehmenden Acts eine direkte Rückmeldung bekommen, was seine Songs in anderen auslösen, veröffentlichte Aki Bosse mit Vergangenheit kurz zuvor einen Song, der sich genau daran abarbeitete. Darin besingt er den Moment, in dem man realisiert, dass das Vergangene besser in eine Box gepackt und verschlossen werden sollte. Und auch auf der neuen Single Peu À Peu geht es für Bosse mit dieser Thematik weiter. Hier bespricht Bosse die langsamen Schritte, nach einer Trennung, nach einem Liebesaus, zurück in die Gegenwart. Hält man sich doch viel zu oft in der Vergangenheit auf und vermisst die Zeit mit dieser Person, ist die Gegenwart oftmals kaum vorhanden. Viel zu groß ist die Leere und die unendliche Zeit alleine, die man dadurch verspürt.

Dabei schafft es Bosse auf seinen Songs immer wieder, zu klingen, als würde er uns unsere eigenen Geschichte erzählen – einfühlsam, sanft und tröstend. Auf Peu À Peu hat sich Bosse jedoch für einen etwas abstrakteren Sound aus Trommeln, Synthies – die wie ein Schluckauf klingen, treibende Gitarren und pochenden Bass entschieden. Hier wirkt Bosse rastlos und doch willens, das Vergangene endlich ruhen zu lassen. Für Bosse ist es womöglich eine Retrospektive seiner Vergangenheit. Musikalisch wie privat ist auch bei Bosse in den vergangene 25 Jahren viel passiert. Nun steht für den Sänger das 10. Studioalbum an – woraus die beiden Songs Vergangenheit und Peu À Peu die ersten Auskopplungen sind – das lose für das kommende Jahr angekündigt wird. 10 Alben – eine Zahl, die auch für den stets fröhlichen Bosse einen Meilenstein bedeutet. Wie sich das ganze Album anhören wird und ob es noch mehr Songs mit dieser Stimmung, wie auf Vergangenheit und Peu À Peu gibt – das bleibt bis zum Albumrelease 2026 Bosses Geheimnis.